GESCHICHTE
Der Begriff „Natural Moisturizing Factor“ (NMF) wurde 1959 von Jacobi und Kollegen im Rahmen ihrer Studien zur Hautzusammensetzung geprägt. Die Forscher entdeckten, dass die äußerste Hautschicht, das Stratum corneum, verschiedene hygroskopische (wasseranziehende) Substanzen enthält, die zur Aufrechterhaltung der Hautfeuchtigkeit beitragen. Diese Substanzen bilden zusammen den heute als NMF bekannten Stoff.
WISSENSCHAFT
Der natürliche Feuchtigkeitsfaktor (NMF) ist für die Aufrechterhaltung der Hautfeuchtigkeit unerlässlich, indem er Feuchtigkeit aus der Umgebung an die Haut bindet. Dies beugt Austrocknung vor und hält die Haut hydratisiert, elastisch und widerstandsfähig. NMF spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Barrierefunktion der Haut, schützt sie vor äußeren Einflüssen und verhindert den transepidermalen Wasserverlust (TEWL), wodurch die Haut gesund und geschmeidig bleibt.
NMF kann etwa 30 % seines Gewichts an Wasser binden, was für die Aufrechterhaltung der Hautfeuchtigkeit unerlässlich ist. Diese hohe Wasserspeicherkapazität ist entscheidend, um die Haut feucht zu halten und Trockenheit vorzubeugen. Der Abbau des Proteins Filaggrin in freie Aminosäuren trägt maßgeblich zur Zusammensetzung von NMF bei, wobei etwa 30 % dieser Aminosäuren aus Filaggrin stammen. Dieser Prozess trägt dazu bei, den Feuchtigkeitsgehalt und die allgemeine Gesundheit der Haut zu erhalten.
Umweltfaktoren können den NMF-Spiegel erheblich beeinflussen. Umgebungen mit geringer Luftfeuchtigkeit können den NMF-Spiegel senken und zu trockener und gereizter Haut führen. Diese Anpassungsfähigkeit unterstreicht die Bedeutung der Aufrechterhaltung eines ausreichenden NMF-Spiegels für die Hautgesundheit, insbesondere unter wechselnden Umweltbedingungen. Das Verständnis dieser Faktoren kann bei der Entwicklung von Hautpflegeroutinen helfen, die die NMF-Funktion unterstützen und verbessern.
REFERENZEN
- Rawlings, AV, & Harding, CR (2004). Feuchtigkeitsversorgung und Hautbarrierefunktion. Dermatologische Therapie, 17 (Ergänzung s1), 43-48.
- Ghadially, R., Halkier-Sørensen, L., Elias, PM, & Holleran, WM (1997). Die Harnstoffaufnahme verbessert die Barrierefunktion und die antimikrobielle Abwehr beim Menschen durch Regulierung der epidermalen Genexpression. Journal of Investigative Dermatology, 106(5), 1117-1125.
- Imokawa, G., Kuno, H., Kawai, M., Murata, T., & Yada, Y. (1998). Molekulare Grundlagen sonnenbedingter vorzeitiger Hautalterung und verzögerter Pigmentierung bei chronisch sonnengeschädigter Haut: Die Rolle der dermalen Fibroblasten. British Journal of Dermatology, 139(5), 695-702.